Kim Sou-Bong brachte Hapkido nach Österreich. Kim Sou-Bong (9. Dan, gestorben 2011) war Schüler von Ji Han-Jae. Er kam 1964 nach Deutschland und wurde hier einer der ersten Hapkido-Lehrer. Er hat viele Hapkido-Schwarzgurte der ersten Generation – in Deutschland sowie in den angrenzenden deutschsprachigen Ländern – beeinflusst. Auch in Österreich gehen die meisten Hapkido-Schulen auf ihn zurück. Sein erster Lehrgang dort fand 1973 in Schladming statt.
Quelle: Wikipedia; Gernot Lainer persönliche Mitteilung
Gründung des österreichischen HKD-Fachverbands
1978 wurde der österreichische Hapkido-Dachverband gegründet, der sich nach dem System von Großmeister (GM) Kim Sou-Bong orientierte. 1989 wurde der Verband in Österreichischer Hapkido Fachverband umbenannt.
Neuorientierung
Nachdem es 1996 zu Abspaltungen innerhalb des Verbands gekommen war, übernahm Gernot Lainer die Leitung des neuformierten Fachverbands. Der österreichische Hapkido-Fachverband löste sich in dieser Zeit des Umbruchs vom System Kim Sou-Bong und schloss sich nach einer intensiven Phase der Neuorientierung der Schule Jin Jung Kwan (JJK) unter Lee Chang-Soo an. Ausschlaggebend dafür war der Kontakt mit Choi Kil-Bong, der im Jahr 1997 erstmals zustande kam und sich immer weiter intensivierte. Choi Kil-Bong – damals Europarepräsentant der JJK-Schule – nahm Gernot Lainer und die anderen Schwarzgurte des österreichischen Fachverbands als seine Schüler an. Im Jahr 2001 erfolgte der offizielle Eintritt in das neue System, im Jahr 2002 fanden erste Schwarzgurtprüfungen bei Großmeister (GM) Choi in Kassel statt. Mit dem Systemwechsel änderte sich auch der Stil fundamental. Der Stil wurde härter und direkter und neue, typisch koreanische, Elemente kamen hinzu. Kub- und Dantechniken wurden an das neue System angepasst und mussten komplett überarbeitet werden. Die Fallschule wurde erweitert, die Ausübung der Techniken verfeinert. Gleichzeitig wurde durch die Anpassung an das neue System ein internationaler Austausch erleichtert. Neben den Kontakten zu GM Choi in Deutschland fand auch Austausch mit Schulen in Korea, Belgien, Niederlande, Ungarn u. A. europäischen Ländern statt. 2007 wurde erstmals eine JJK-Europameisterschaft ausgetragen, die in Belgien stattfand.
Daehan Minguk Hapkido
2011 löste sich GM Choi, Kil-Bong von der JJK-Schule und gründete gemeinsam mit seinem ursprünglichen Meister Choi Bang-Hoo den Verband Daehan Minguk Hapkido (DHMG-Hapkido; frei übersetzt: Authentisch koreanisches Hapkido). Der österreichische Fachverband schloss sich dem neugegründeten Verband an. Art und Ausübung der Techniken blieben von diesem rein politischen Wechsel jedoch unberührt. Einige europäische Länder wechselten ebenfalls zu DHMG-Hapkido und neue Mitgliedsländer kamen hinzu.
Die Rolle des österreichischen Hapkido-Fachverbands in Korea und Europa
Der Daehan Minguk (DHMG)- Federation gehören Schulen in Europa und Korea an, zusätzlich besteht eine enge Zusammenarbeit der DHMG-Federation mit der Daelim-Universität in Seoul und Teilen der koreanischen Exekutive. Im Jahr 2013 übernahm Gernot Lainer die Repräsentation für Europa innerhalb der Daehan Minguk Hapkido-Federation. Weiters wurden die Europameisterschaften 2015 vom österreichischen Fachverband organisiert und in Linz ausgetragen. Schüler des Hapkido-Fachverbands waren bisher sowohl bei Europameisterschaften als auch bei internationalen Meisterschaften in Korea äußerst erfolgreich und konnten in verschiedenen Disziplinen (z.B. Freikampf, Fallschule, Technik-Vorführung) Medaillen mit nach Hause bringen.
Der Verein – “Vienna Hapkido Academy”
Der Verein wird seit 1996 von Thomas Enengl geleitet und gehört dem Österreichischen Hapkido Fachverband an. Bei Europa- und Weltmeisterschaften konnte der Verein viele Erfolge feiern, Thomas Enengls Schüler errangen dabei Medaillen in allen Wettkampfdisziplinen. Thomas Enengl hatte schon 1986 den Wunsch, Hapkido zu erlernen. Da es jedoch zu dieser Zeit noch keine Hapkido-Vereine in Wien gab, trainierte er zunächst 5 Jahre Taekwondo. 1991 trat er einem Wiener Hapkido-Verein bei, der das System Kim Sou-Bong lehrte und legte 1997 die Prüfung zum ersten Dan ab. Seit 2001 ist Thomas Enengl Schüler von GM Choi Kil-Bong. Im Jahr 2002 legte er in Kassel die Prüfung zum 2. Dan ab. Nach der Prüfung zum 3. Dan im Jahr 2006 erlangte er schließlich den 4. Dan im Jahr 2009. Der 4. Dan ist eine wichtige Graduierung, da sie in Korea als Meistergrad gilt. Die höchste Graduierung, die man im Hapkido durch das Ablegen von Prüfungen erreichen kann ist der 5. Dan, den Thomas Enengl im Jahr 2011 erlangte. Seit 2014 ist Thomas Enengl Leiter des österreichischen Demoteams, das Daehan Minguk Hapkido sowohl bei Europameisterschaften als auch in Korea repräsentiert. Im Jahr 2018 wurde Thomas Enengl der 6. Dan verliehen, im April 2023 erhielt er den 7. Dan. Die stellvertretende Vereinsleiterin Monika Oberhuber trainiert seit 2005 als Schülerin von Thomas Enengl Hapkido und erlangte den 1. Dan im Jahr 2012. Sie ist fünffache Europameisterin und übernimmt seit einigen Jahren die Aufgabe als Co-Trainerin im Verein. Sie legte im April 2023 die Prüfung zum 4. Dan ab. Weiters tragen eine Schülerin und ein Schüler von Thomas Enengl den 3. Dan, und drei weitere den 1. Dan.